Nicht Deine Haut ist Dein Problem, sondern Deine Produkte

Leider gibt es immer noch viel zu viele Kosmetikprodukte, die hautschädigende Substanzen enthalten. Im Folgenden erfahren Sie, um welche Substanzen es sich handelt und wie Sie diese erkennen. Prüfen Sie Ihre Kosmetikprodukte – Ihre Haut wird es Ihnen danken.
Zahlreiche Kosmetikhersteller stellen den raschen Effekt ihrer Produkte über die Gesundheit der Haut. So werden zum Beispiel Silikone verwendet, die Falten füllen. Für die Kundin ist dies ein schnell sichtbarer Erfolg. Langfristig wird jedoch die natürliche Regeneration der Haut negativ beeinflusst. Auf Dauer können Hautschäden entstehen.
SILIKONE
Silikone sind mineralische Kunststoffe, die extrem gut versiegeln. Deshalb werden sie beispielsweise zum Abdichten von Fugen verwendet. So ähnlich können Sie sich den Effekt auf der Haut vorstellen. Sie füllen Falten optisch auf und sind somit ein kostengünstiger Ersatz für Naturöle. Zudem sind sie gut verträglich, brauchen nicht konserviert zu werden und lösen keine Hautreizungen aus.
ABER: Silikone sind völlig Haut fremd. Sie legen sich wie eine Plastikfolie über die Haut. Darunter staut sich die Feuchtigkeit und die Haut schnappt regelrecht nach Luft. Ihre natürlichen Funktionen werden erheblich beeinträchtigt und Wirkstoffe haben keine Chance, durch die künstliche Schicht zu gelangen. Was oberflächlich gut aussieht, trägt auf Dauer in Wirklichkeit zu einer Verschlechterung des Hautbildes bei.
MINERALÖLE UND MINERALWACHSE
Die gleichen Eigenschaften wie Silikone habe die aus Erdöl gewonnenen Mineralöle und -wachse. Diese glätten zwar die Hautoberfläche, können aber die Poren verstopfen und damit Unreinheiten fördern.
Sie sind ein kostengünstiger Ersatz für pflegende pflanzliche Öle, sind lange haltbar und müssen nicht konserviert werden. Außerdem sind sie gut verträglich und lösen keine Allergie aus.
Mineralöle und -wachse haben aber große Nachteile: Sie liefern der Haut keinerlei Nährstoffe, können die Hautschüppchen verkleben und einen undurchlässigen Film auf die Haut legen, sodass Talg nicht mehr abfließen kann.
Dadurch kann es vermehrt zu Hautunreinheiten kommen. Zudem dunstet Feuchtigkeit nicht mehr richtig ab, wodurch die Barrierefunktion der Haut aus dem Gleichgewicht gerät. Die Folgen können Irritationen und akneähnliche Symptome wie periorale Dermatitis sein. Ärzte sprechen dann von einer Überpflegung der Haut.
Nach neuesten Erkenntnissen sollen die in Mineralölen enthaltenen aromatischen Kohlenwasserstoffe, kurz MOAH, als potenziell krebserregend gelten.
MIKROPLASTIK
Dies sind feste, wasserunlösliche Plastikpartikel, die 5 mm und kleiner sind. Leider werden sie in vielen kosmetischen Produkten eingesetzt, wie Peelings oder Zahnpasten. Gelangen sie danach in die Umwelt, kann dies zur Gefahr für Tiere werden. Neben physikalischen Schäden des Magen-Darm-Trakts wurden Beeinträchtigungen des Wachstums, der Mobilität und der Fortpflanzungsfähigkeit beobachtet.
Konservierungsstoffe
Wenn Kosmetikprodukte länger als 6 Wochen und ohne Kühlung aufbewahrt werden sollen, kann auf konservierende Zusätze nicht verzichtet werden. Es bilden sich sonst Mikroorganismen im Produkt, die Hautreizungen, Pickel und Entzündungen auslösen können – ein häufiges Problem bei selbst gemachten Produkten.
Da Konservierungsmittel Nebenwirkungen haben können und keine pflegenden Eigenschaften besitzen, werden sie auf Verbraucherportalen oft abgewertet. Sie sind aber nicht prinzipiell schlecht. Es gibt gut verträgliche und nebenwirkungsarme Stoffe, die sogar für Lebensmittel zugelassen sind. Es gibt aber auch Konservierungsmittel, die aufgrund ihrer unerwünschten Nebenwirkungen stark in die Kritik geraten sind, teilweise verboten wurden und besser nicht eingesetzt werden sollten. Es gibt Firmen, die mit der Aussage „ohne Konservierungsstoffe“ werben. Als Ersatz setzen diese meist Lösungsmittel oder Alkohol ein. Da diese Mittel nicht als Konservierungsstoffe gelistet sind, darf mit der Aussage „ohne Konservierungsstoffe“ geworben werden. In geringer Konzentration ist dagegen nichts einzuwenden. Zu Konservierungszwecken werden sie jedoch oft sehr hoch dosiert.
PEG – Emulgatoren & Tenside
Viele Kosmetikprodukte enthalten PEG. Dabei handelt es sich um billige und vielseitige Substanzen, die als Emulgatoren oder Tenside eingesetzt werden. Emulgatoren sind Hilfsstoffe, die beispielsweise Öl und Wasser miteinander verbinden. Tenside sorgen für den Schaum im Shampoo oder Duschbad.
Das Problem: PEG und PEG-Derivate (Stoffe, die von der Grundsubstanz abgeleitet werden) können die Haut reizen und die Hautbarriere durchlässiger für Schadstoffe machen.
Haben Sie Fragen zur richtigen Pflege? Dann rufen Sie mich gerne an.
Herzliche Grüße
Heike Gebhardt
dermazeutische Hautpflegespezialistin
